Zurück auf Los…

IMG_2804 Die Ära von Dekoration, Farbe und Muster geht in die nächste Runde – soviel steht nach dieser Munich Fabric Start fest. Alessandro Micheles Look für Gucci, wo sich bis heute die Geister scheiden, ob der eklektische Flohmarkt-Chic supercool oder grottenhässlich ist, weicht die Dominanz von Minimalismus und Purismus à la Céline und Brunello Cucinelli erneut ein Stück auf.

In der Polarisierung des Gucci-Looks liegt vermutlich ihr Erfolg: hop oder top, man liebt ihn oder man hasst ihn, aber es gibt keine Grauzone mit Beige, Taupe und Greige, mit der man nichts falsch machen kann. Die Modewelt muss Farbe bekennen.

Was sich auf der Stoffmesse für Herbst/Winter 2017/18 bestätigt hat, ist eine Fortsetzung der letzten Saison. Wir haben weiterhin sehr viel Farbe, Reichtum, Dekoration und Expression. Es geht immer um den Spagat, ein Stück weit zu provozieren, aufzurütteln, das Innere nach außen zu tragen. Farbe bleibt Anziehungsmotor, muss aber neu zusammengesetzt werden, sonst haben wir zuviel Déjà-Vu aus diesem Herbst, und nächstes Jahr ärgern wir uns, dass Zara wieder einen Schritt weiter ist.

Rottöne dominieren schon jetzt Sortimente und Schaufenster, eine Wiederauflage ohne neue Ansätze ist wie ein Tee, der einen zweiten Aufguss bekommt. Was bleibt, ist ein schaler Beigeschmack.

Stofflich kann man nur sagen: Es gibt unzählige spannende Patchworkoptiken, innovative Mustermixe, 3d-Drucke, besondere Jacquards. “Damit können wir sehr gut arbeiten”, so das allgemeine Tenor aus München.

Die Herausforderung wird sein, welche Kollektion zu welchem Grad das Thema Dekoration und Farbe umsetzen wird. Auch wenn die Zeichen auf bunt und lustig stehen, Smileys, herausstreckende Zungen und kunterbunte Initialen Handys, Laptoptaschen und Jeansjacken zieren, muss Opus oder Marc O’Polo anders an das Thema herangehen als Marc Cain. Darin besteht in den nächsten Wochen die Herausforderung für die Kreativen.

 

 

 

 

Published by spielerweekly

Mehr als schöner Schein. spielerweekly berichtet über Mode, Trends, Kreative und Sortimente aus der Sicht all derer, die Mode nicht nur als Entertainment sehen, sondern damit ihr Geld verdienen möchten.

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