Eine modische Revolution gab es weder in New York noch in London. In Manhattan hecheln die Designer ohnehin immer nur ihren europäischen Kollegen hinterher. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir auch in Mailand oder Paris keine große Überraschungen erleben. Das Meiste, was in den letzten Tagen gezeigt wurde, kommt einem sehr bekannt vor. Trends werden allenfalls weiterentwickelt.
Das ist auch nicht weiter schlimm. Im Gegenteil: Nach zehn Jahren Skinny-Ära steht uns definitiv ein Silhouettenwandel ins Haus. Insofern erleben wir modisch eine epochale Trendwende. Was in den letzten beiden Saisons eingeläutet wurde, wird für Sommer 2016 von den Designern nochmals ein ganzes Stück weitergedreht und dürfte aus kommerzieller Sicht die größte Herausforderung sein, den Trend so an Kundin zu bringen, dass sie nicht gleich überfordert ist.
Die Indizien, dass die Frauen bereit sind für Alternativen zu Skinny und Daunenjacke, sprechen für sich. Viele Einkäufer haben in diesem Herbst schon mit Erstaunen festgestellt, dass die Culotte besser bei der Verbraucherin ankommt als erwartet. Der Wollmantel ist ein weiterer Aufsteiger, das Cape ebenso.
Das Thema neue Silhouetten beschränkt sich ja keineswegs nur auf die Hosen. Wir haben auch sehr viel Volumen obenherum. Die neuen Hüllenmäntel, die lässigen Capes, die langen Westen und Chasubles. Wir haben aber auch sehr viele schmale, kurze Oberteile als neue Kombinationspartner, die es für die weiten Hosen braucht. All dies intelligent zu kombinieren, ist eine große Aufgabe. Neue, weite Culotte-Formen, neue Maxiröcke und -kleider, neue Capes und Oberteile zeigen die Designer in New York und London. Hier eine kleine Zusammenfassung (Fotos: Martin Veit)