Ein paar Lichtblicke am Modehimmel

Russische Exportkatastrophe, Schweizer Frankendesaster, heimische Kaufverweigerung. Diese Orderrunde ist knüppeldick –  so heißt es von allen Seiten. Doch in Krisen stecken immer auch Chancen, und selbst in dieser knallharten Zeit gibt es Labels, die gute Geschäfte machen. Weil sie ein starkes Preis-Leistungsverhältnis haben, eine klare Modeaussage oder eine eindeutige Produktfokussierung. Deshalb zur Abwechslung mal ein paar positive Beispiele:

FullSizeRender[1] (2) IMG_3686 IMG_3733The Mercer N.Y. Die Premium-Eigenmarke der Katag bietet moderne Produkte mit einem verständlichem Modegrad und einer Kalkulation von 3,0. Modische Spitzen wie die Culotte in Lammnappa zum sagenhaften Preis von 399 Euro gibt es genauso wie modischen Strick – vom kleinen boxy Pullover bis zum Oversized-Modell. Und wer modische Basics sucht, wird ebenfalls fündig. Ok, die Mützen mit Pelzbommel hätte es nicht mehr gebraucht – sie gibt es inzwischen schon auf Weihnachtsmärkten zu kaufen – aber die Kollektion lässt viele Möglichkeiten zu. Kein Wunder, dass die Premium-Einkäufer so happy sind.

FullSizeRenderSteffen Schraut. Der Düsseldorfer fährt schon lange gut mit dem Konzept, Trends kommerziell umzusetzen und seinen Kunden eine Kalkulation von 3,0 zu ermöglichen. Sein Erfolgsrezept liegt ebenfalls in dem breiten Spektrum, dass Stylebop genauso gut wie Lodenfrey damit zurechtkommt – und die Kollektion, je nachdem wie sie gekauft wird, ganz unterschiedliche Frauentypen bedienen kann. Schraut hat in den letzten Saisons sukzessive expandiert, baute das Größenspektrum nach oben und unten aus, hat eigene Flächen eröffnet – die Steffen Schraut Studio heißen. Jetzt startet er neu mit Schuhen. Mit Schwerpunktpreisen zwischen 200 und 300 Euro VK. Genau in diesem Preissegment fehlt seit Jahren eine modische Schuhkollektion. Schraut hat diese Lücke erkannt. Dazu kann man ihm nur gratulieren.

Blonde No8_0075crop Blonde No8_1059_ Geschnitten Blonde No8_1485cropBlonde No8. Vor vier Jahren saß Michael Boveleth bei mir in der Redaktion – damals noch bei der TW – und präsentierte mir seine neue Kollektion. Seine Idee: eine fokussierte Jacken- und Outdoorlinie zu machen, nachdem er bei Ambiente ausgestiegen war. Die erste Kollektion umfasste 24 Jacken- und sechs Outdoor-Modelle, darunter einen Parka mit Pelzbesatz. Dieser Parka ist bis heute das Erfolgsmodell – und gibt es mittlerweile längst in ganz unterschiedlichen Ausführungen auch für Männer und Kinder. Seit neuestem ist auch Strick im Angebot, wie die Jacken mit einer Kalkulation von 3,0. für den Handel. Bleibt zu hoffen, dass Michael Boveleth sich nicht verzettelt. Eigentlich ist die klare Produktfokussierung genau richtig. Denn mit seinem Blonde No8 macht er mehr Umsatz als zu aktiven Ambiente-Zeiten.

FullSizeRender[1]Ivi. Auch diese Kollektion wächst jede Saison ein bisschen mehr und macht Hoffnung, dass auch neue Labels noch eine rosige Zukunft haben. Das Kölner Label (über die Agentur Birgit Wissemann, Düsseldorf) steht für starke Drucke, dieses Mal zeigen die Seidenblusen Ornament-Muster, 70er Jahre inspirierte Ablaufprints und einen gepixelten Rosendessin-Druck. Dazu Capes und Ponchos, Velourslederhosen im Jogging-Style und ein kragenloser Lammfell-Mantel. Auch diese Kollektion überzeugt mit ihrem Mode-Grad. Modisch, aber nicht abgehoben. Das gilt übrigens auch für die Preise. Seidenblusen etwa liegen um die 90 Euro im EK. Insofern ist Ivi ein gutes Beispiel, dass nicht jede Designerkollektion preislich abdrehen muss.

Published by spielerweekly

Mehr als schöner Schein. spielerweekly berichtet über Mode, Trends, Kreative und Sortimente aus der Sicht all derer, die Mode nicht nur als Entertainment sehen, sondern damit ihr Geld verdienen möchten.

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