
New York, London, Mailand und Paris sind gelaufen. Eine Saison, die mehr durch Evolution als durch Revolution von sich reden macht. Hier kommen die wichtigsten Catwalk-Trends für Frühjahr/Sommer 2017:
- Sport trifft Deko. Farbe, Muster, Stickereien, Applikationen – das Gucci-Fieber greift um sich, die exzessive Phase geht in die nächste Runde. Drucke und Muster in allen Varianten von Blüten und Palmen bis zu Tieren und Graphics, von Streifen bis Karos, am liebsten wild kombiniert, bleiben eine zentrale Botschaft. Dazu wird gestickt, appliziert, was das Zeug hält. Es könnte einem schwindlig werden bei dem Gedanken, wie das auf der Panorama im Januar wohl aussehen wird. Denn je kommerzieller eine Kollektion, desto kitschiger kann Dekoration aussehen. Der Grad ist so fein wie die Herausforderung, auf einem Seil über dem Abgrund zu balancieren. Doch dank der starken sportiven Einflüsse wird das Ganze herunter gebrochen auf erhält so die wichtige Modernität. Cut-Outs, Zipper, Kordelzüge und aufgesetzte Taschen setzen genauso wie Tanktops, Badeanzüge, Jogginghosen, Neopren und kernige Baumwolle markige Gegenpole. Auch die internationalen Designer lieben Athleisure. Vermutlich entspricht die Kombination aus Sport und Dekoration unserem aktuellen Zeitgeist – Sport und Leisure für die Alltagstauglichkeit in unserem schnellen Leben. Dekoration für die Träumereien und kleinen Alltagsfluchten. Insofern könnte das ein junges Team mit guten Erfolgsaussichten sein.
- Comeback der schmalen Hose. Die Marlene wollten die Kundinnen nicht, die Schlaghose schon gar nicht, die Culotte konnten die Männer nicht leiden – und so kommt es, dass auch die Designer reumütig zur schmalen Hose zurückkehren. Hilft ja nix. Von New York bis Paris waren auf den Laufstegen wieder schmale Hosen zu sehen. Oft mit höherem Bund in technischen Materialien, noch häufiger verkürzt. Doch ganz umsonst war der Ausflug in weitere Gefielde dann doch nicht: Neu ist die verkürzte Bundfaltenhose, mit oder ohne Aufschlag, die in der Silhouette zwar schmal ist, aber dennoch mehr Weite im Oberschenkel hat. Vielleicht ist das die Hose der Zukunft.
- Rock on top. Wahrscheinlich bin ich der größte “Rock-kehrt-zurück-Prediger” der Branche. Kommerziell bislang ohne größeren Erfolg, denn dank der Dominanz der Hose hat es der Rock in Deutschland unglaublich schwer, da die meisten deutschen Frauen so wahnsinnig praktisch sind. Doch die internationen Designer und ich sind uns einig: Der Rock hat Trend-Potenzial. Von Midi bis Maxi, und immer gerne beschwingt, ist er omnipräsent auf den Catwalks und man kann nur hoffen, dass er irgendwann wieder einmal von den Frauen erhört wird. Er hätte es verdient, denn eigentlich bietet der Rock viel mehr Kombinationsmöglichkeiten als ein Kleid.
- Oversized bleibt. Auch dieses Thema haben wir ja schon eine Weile, und mit den weiten Hosen sah es kurz mal so aus, als ob sich hier eine Verschiebung zu mehr Taillenbetonung ergibt. Das trifft zum Teil auch zu, aber nicht für das obendrüber. Jacken und Mäntel dürfen, sollten sogar oversized sein. Das verleiht jedem Outfit Lässigkeit, die einen guten Look ausmacht.Wem das zu viel des Guten ist, kann sich über Volumen im Ärmel austoben. Fast keine Kollektion, die nicht die Ballon-Form mit überschnittener Schulter oder sogar dem Keulenärmel spielt.
- Applikationen. Badges und Patches sind jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Designer wechseln immer öfters auf Applikationen, Pailletten und Stickereien – als Next Generation sozusagen.
One thought on “Die Top-Trends vom Laufsteg”