Minuszahlen im Handel, erste Reduzierungen, angespannte Stimmung in der Modebranche. Doch es gibt Firmen, die in diesen schwierigen Zeiten gute Umsätze erzielen. Meist sind es Firmen, die mit einem klaren Produkt eine Nische besetzen. Auftakt einer losen Serie von Erfolgsbeispielen auf spielerweekly macht Anni Carlsson.
Begonnen hat alles mit Tüchern, mit auffälligen Mustern. Anni Carlssons Mode versprüht dieselbe Lebensfreude wie ihre Macherin. Längst umfasst die Kollektion auch bedruckte Seidenjacken und -shirts, Kleider, Röcke und vieles mehr – und zu ihren Kunden zählen namhafte Häuser wie Lodenfrey in München, Breuninger in Stuttgart, Engelhorn in Mannheim, Classico in Hamburg, um nur einige Beispiele zu nennen. Ihr Erfolgskonzept: starke Drucke und Farben kommerziell umzusetzen – und dem Handel eine super Kalkulation zu bieten. Ihre Kleider kosten im VK zwischen 270 und 400 Euro, Blusen zwischen 190 und 290 Euro – und das bei einer Kalkulation von 3,0. Die Produktion erfolgt in Hongkong.
Annika Carlsson ist halb deutsch, halb Schwedin. Von ihrer Mutter hat sie die Kreativität, von ihrem Vater den Geschäftssinn geerbt. Die gelernte Schauspielerin kam eher durch Zufall in die Mode. “Ich wollte etwas machen, wo ich nicht ganz so viel unterwegs sein muss, damit ich mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen kann.”
Trends interessieren sie eigentlich herzlich wenig. Dass ihr die aktuelle Tendenz zu mehr Farbe und Dekoration entgegen kommt, will sie nicht bestreiten. Trotzdem ist ihr Credo: Zeitlos schön, auch nach Jahren und über Generationen hinweg tragbar. Es geht ihr um ein Lebensgefühl, um Entschleunigung. Nicht darum, “ständig dem neuesten Trend hinterherzuhecheln, und schon an das nächste Teil zu denken, sobald das neue im Kleiderschrank hängt”. Anni Carlsson trägt noch heute Kleider, die sich ihre Mutter und Großmutter vor Jahren anfertigen ließen. Klassische Schnitte mit auffälligen Mustern, die auch nach Jahren noch kombiniert werden können, sind ihr Markenzeichen. Der Erfolg gibt ihr recht.