In den Trend-Dschungel zwischen Sportivität und Romantik, Dekoration und Statement-Hype mischt sich ein weiterer dazu: Tailoring und maskuline Klassik sind für nächsten Herbst/Winter 2017/18 eine neue wichtige Komponente.
Ob bei Dries van Noten oder Offwhite, Hermès oder Christophe Lemaire, Stella McCartney oder Céline – das Spiel mit maskulinen Stoffen wie Karos, Glenchcheck und Hahnentritt sowie Tailoring ist omnipräsent, zumindest wenn es nach den internationalen Designern geht. Der Blazer ist wieder da, ob streng kombiniert oder im Mix zu femininen Kleidern und Röcken, ob knackig oder oversized geschnitten. Selbst Hosenanzüge mit lässigen Herrenhosen tauchen wieder verstärkt auf den internationalen Laufstegen auf.
Der Trend zu Tailoring und einer neuen Generation von Klassik passt in unsere Zeit, die von starker Verunsicherung geprägt ist. Er passt auch zu den politisch gefärbten und gesellschaftskritischen Botschaften, die zahlreiche Designer in den letzten Wochen gesendet haben. Haltung ist wieder gefragt. Ob in Kombination mit dekorativen, romantischen oder sportiven Anleihen – oder gant klassisch – bleibt jedem selbst überlassen. Klassik in Reinkultur wird es sicher nicht schaffen. Das entspricht einfach nicht dem Mix- und Match-Gedanken, den wir seit längerem in der Mode spielen. In der Mixtur liegt sicher das größte Potenzial.
Fotos: Studio Martin Veit