“Den einen typischen Kunden gibt es nicht”

Wie verändert Covid 19 die Modebranche? Wird die Mode bewusster? Werden die Menschen weniger, aber nachhaltiger konsumieren? Kommt es mit weniger Kollektionen und Lieferterminen zur Entschleunigung? Wo bleibt die Leichtigkeit? Für das Fashion Council Germany habe ich im Rahmen der E-Talk-Serie #FCGVOICES mit Schmuck- und Accessoires-Designerin Gabriele Frantzen, Fashion Consultant Julian Daynov und Björn Kubeja von Working title gesprochen. Die vollständige Diskussion gibt hier.

Hier die wichtigsten Statements im Überblick:

-Es ist kontinuierlich eine Unsicherheit und ein Chaos. Diese Erfahrung ist neu und macht es für uns alle schwierig. Julian Daynov

-Wenn man nicht mehr reisen kann, ist es umso wichtiger, mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben. Gabriele Frantzen

-Den typischen Kunden gibt es nicht. Es gibt auch nach Corona Kunden, die vor den Fast Fashion-Ketten Schlange stehen, wie man jetzt schon sieht. Unsere Kundin betrachtet ein Teil als Investment. Beides ist ok. Björn Kubeja

-Kein Kunde gibt sich heute mehr mit einer Sommer- und einer Winterkollektion zufrieden. Er will nonstop Neuigkeiten auf der Fläche sehen. Wenn es ein halbes Jahr keine Freshness gibt, gibt es keinen Grund, in einem Store zu gucken. Man darf nicht vergessen, wir leben alle vom Konsum. Julian Daynov

-Bei vielen Brands ist das Thema Nachhaltigkeit kein inhaltliches Gut, sondern wird benutzt als Etikett. Mit Sustainability wird sehr viel Mist betrieben. Für jedes neu gegründete Unternehmen sollte es heute normal sein, nachhaltig zu arbeiten. Für bestehende Firmen mit den gängigen Supply Chains im Hintergrund wird es lange dauern. Jeder muss seinen Weg finden. Björn Kubeja

-Unsere Kunden kaufen ein Teil, weil es ihnen gefällt, nicht weil es aus Bio-Baumwolle ist. Björn Kubeja

-Der Kunde entscheidet sich aus einem Grund für ein Teil: weil es ihm gefällt, und erst dann schaut er, ob es sustainable produziert ist. Julian Daynov

-Jeder Verbraucher findet seine Nische. Das ist die Freiheit, die wir haben. Als Brand ist es meine Aufgabe zu zeigen, wofür ich stehe. Wir können nicht jedem gerecht werden. Gabriele Frantzen

-Die Krise könnte eine Chance sein, eine Haltung einzunehmen. Viele Brands haben ihre Identität in den letzten Jahren verloren. Wenn man durch einen Department Store läuft, sieht man so viele austauschbare Brands. Für kleine Geschäfte könnte es eine Möglichkeit sein, nicht jedes Teil zu kaufen, dass die Großen auch im Sortiment haben. Julian Daynov

-Vielen Kunden ist bewusst geworden, wenn sie jetzt nicht den Laden in ihrer Stadt supporten, gibt es den vielleicht bald nicht mehr. Gabriele Frantzen

Published by spielerweekly

Mehr als schöner Schein. spielerweekly berichtet über Mode, Trends, Kreative und Sortimente aus der Sicht all derer, die Mode nicht nur als Entertainment sehen, sondern damit ihr Geld verdienen möchten.

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